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Workship – und jeder Tag wird zum Sonntag!

Ein Sonntag, viele Werktage: Diesen Rhythmus sind sich viele Christen gewohnt. Doch was geschieht, wenn der Glaube auch Platz an der Arbeit erhält? Wenn Gebet und Glauben im Büro einziehen? Dann entsteht "Workship": Arbeit und Anbetung verschmelzen.

Im Durchschnitt verbringen wir ein Drittel unserer Zeit bei der Arbeit. Nicht selten bringt die Arbeit uns auch in Kontakt mit Menschen, die "am anderen Ende der Erde" leben und arbeiten. Am Arbeitsplatz wird unser geistliches Leben sichtbar und dort weisen wir die Menschen auf Gott hin. Während wir arbeiten, können andere an uns beobachten, was es heisst, mit Gott in Beziehung zu stehen.

Quer durch die Bibel sehen wir, dass Gott die Arbeit dazu bestimmt hat, Beziehungen zwischen Menschen zu schaffen und die Welt zum Besseren zu verändern. Gott möchte durch unser Arbeiten für die Menschen sichtbar werden. Doch wenn wir von Anbetung reden, denken wir normalerweise an einen Gottesdienst, der sonntags stattfindet. Im Unterschied dazu bezeichnen wir das, was wir von Montag bis Freitag tun, als unsere Arbeit. Werktags leben wir in der säkularen Arbeitswelt, die wir säuberlich getrennt halten von unserem Gemeindeleben. Eine Trennung, die in der Bibel so nirgends zu finden ist.

"Vollzeitiger Dienst" im Business?
Gemäss der Sichtweise, die sich über die Jahrhunderte in allen Kirchen etabliert hat, sind Pfarrer und Priester, Pastoren und Missionare von Berufs wegen Diener Gottes. Es gibt einen "vollzeitigen Dienst", der geistlich wertvoller ist als das ganz normale Geldverdienen, auch wenn man das nicht so direkt sagen würde. Die berufstätigen Christen werden gebraucht, um die Männer und Frauen Gottes im vollzeitigen Dienst zu finanzieren. Darüber hinaus können sie abends und am Wochenende, ehrenamtliche Dienste in der Gemeinde erledigen. Dabei sollten Christen eigentlich mit diesem Gebet in die Woche starten: "Jesus, ich gehe jetzt zu dem geistlichen Dienst, zu dem du mich berufen hast. Bitte lass mich heute wieder dein Salz und Licht für meine Kollegen und Kunden sein."

Unsere Arbeit spricht lauter als unsere Stimme
Arbeit kann man definieren als "Anstrengung, die darauf ausgerichtet ist, etwas zu produzieren oder zu erreichen". So gesehen kann man immer dann von Arbeit sprechen, wenn versucht wird, ein Ziel zu realisieren. In diesem Sinn rät Paulus den Christen in Ephesus: "Arbeitet mit Freude als Christen, die nicht den Menschen dienen, sondern dem Herrn. Denn ihr wisst ja: Der Herr wird jedem für seine guten Taten den verdienten Lohn geben, ganz gleich ob jemand Sklave ist oder frei."

Wenn wir gute Arbeit leisten, wirft das ein positives Licht auf unseren Gott, schlechtes Arbeiten bewirkt das Gegenteil. Dazu fällt mir ein negatives Beispiel ein: Meine Schwester erklärte einmal: "Ich habe gar keine Lust mehr, in die Gemeinde zu gehen. Mein Vermieter ist ständig dort, aber für mein kaputtes Fenster hat er keine Zeit, obwohl ich ihn schon seit fünf Wochen bitte, es zu reparieren." Die Menschen beurteilen unseren Glauben nach dem, wie wir leben.

Ein Segen für die ganze Gesellschaft
In allem, was wir tun, dienen wir Gott, nicht den Menschen. Alles soll zu Gottes Ehre beitragen. Wenn unser Reden und Handeln aus einem reinen Herzen entspringen, kann Gott durch uns wirken, wir spiegeln Gottes Wesen wider, und er kann sich durch uns verherrlichen. Wo Arbeit und Anbetung zusammenfliessen, entsteht "Workship", ein sich gegenseitig durchdringendes Anbeten und Arbeiten, sonntags und werktags. So tragen wir mit unserer Arbeit zum Wachstum und Fortschritt unserer Gesellschaft bei. Je mehr "Workship" unser Leben bestimmt, desto mehr werden wir alles, was wir besitzen – Zeit, Besitz, Gedanken – als Gaben Gottes feiern. Gott beschenkt uns mit seinen Segnungen, damit wir sie mit anderen teilen und ihm damit Ehre machen.

 

Patrick Lai hat 14 Firmen in vier Ländern gegründet. Er fördert Geschäftsleute in Regionen, in denen es nur wenige Christen gibt. Seine Erfahrungen hat er beispielsweise im Buch "Workship: Glaube und Arbeit neu ausrichten" festgehalten. (Quelle: faktor c Magazin (www.faktor-c.org))