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Säen, Pflegen, Ernten - welcher Typ bist du?

Hinter jeder Ernte steht ein Prozess, der Geduld braucht. Das ist auch im Team von Jesus nicht anders. Hier findest du ein "Jobprofil" von Säenden, Pflegenden und Erntenden – erstellt aufgrund jahrelanger Erfahrung.

Menschen in der Arbeitswelt mit Christus in Kontakt zu bringen, ist ein Weg, den wir persönlich gehen müssen. Es ist viel mehr als ein Event, eine Predigt oder sonst eine Aktivität.

Jesus beschreibt, welche Menschen an seiner Ernte beteiligt sind. Da gibt es zuerst jene, die säen und pflegen – indem sie in Beziehung mit anderen treten. Manchmal dauert diese Verbindung nur kurz, manchmal länger. Dann gibt es jene, die bei der Ernte mithelfen. Jesus gewichtet nicht: Er sagt nicht, das eine sei wichtiger als das andere. Für ihn sind alle gleich wertvoll in diesem Ernteprozess.

Wie siehst du dich selbst bei der Ernte an deinem Arbeitsplatz?

Säende – ihr "Jobprofil"

Säende sind Menschen, die ihren Glauben auf kreative und einfache Weise durch Worte und Taten weitergeben.

Säende handeln bewusst – sie überlegen sich, wie sie Zeit, Talente und Ressourcen einsetzen können, um Mitmenschen Mitgefühl zu zeigen. Nach Lukas 16,9 warten Menschen im Himmel auf uns, weil wir in ihr Leben gesät haben.

Säende nutzen Gespräche, um einen "Samen" zu pflanzen – mit Bemerkungen und Fragen, die auf Gott hinweisen. So, wie Philippus Nathanael eingeladen (Johannes 1,46) und die Frau aus Samarien ihrer ganzen Stadt Fragen über Jesus gestellt hat (Johannes 4,28–29).

Säende wissen, dass Taten kleine Gesten sein können, die den Charakter unseres himmlischen Vaters spiegeln – wenn sie mit Freundlichkeit, Geduld, Vergebung und Liebe geschehen (Matthäus 5,16; 44–45).

Pflegende – ihre Aufgaben

Pflegende sind Menschen, die regelmässig Beziehungen zu anderen pflegen. Sie beten für Arbeitskolleginnen und -kollegen, für Vorgesetzte, für Herausforderungen am Arbeitsplatz (1. Timotheus 2,1–3).

Pflegende sind sich bewusst, dass Beziehungen echtes Interesse bei anderen wecken können. Ein Beispiel: Paulus sprach auf dem Areopag. Viele lehnten ihn ab, doch die Neugier brachte andere dazu, mehr hören zu wollen (Apostelgeschichte 17,20).

Pflegende wissen, dass Gott durch ein konsequentes Zeugnis wirkt. Petrus ermutigte eine Frau mit einem nichtgläubigen Ehemann: "Gewinne ihn ohne Worte durch dein beständiges, gottgefälliges Verhalten" (1. Petrus 3,1–2). Die Diener ermutigte er: "Lenkt die Aufmerksamkeit auf das Richtige, indem ihr euch jederzeit vorbildlich benehmt" (1. Petrus 2,12).

Erntende – darauf kommt’s an

Erntende verlassen sich auf das Wirken des Heiligen Geistes, statt Menschen zu einer Entscheidung zu drängen (Johannes 16,8–9; Römer 10,9). Sie kennen das Evangelium und sind bereit, es weiterzugeben, wenn Herzen offen dafür sind (1. Korinther 15,1–4; Römer 1,16).

Erntende wissen, dass oft andere Christen bereits gesät und gepflegt haben, bevor sie ernten dürfen. Paulus erkannte beispielsweise, wie Gott andere im Vorfeld gebraucht hatte (1. Korinther 3,4–6).

Viele evangelistische Methoden, die Christen gelernt haben, legen den Fokus auf sofortige Resultate: Wie viele Menschen haben reagiert oder sich bekehrt? Dabei geht oft verloren, wie entscheidend es ist, dass wir im Alltag ein glaubwürdiges Zeugnis für den Herrn leben.

Jesus gibt seinen Jüngern in Johannes 4,37–38 eine andere Perspektive. Er sagt: Ich sende euch, um eine Ernte einzubringen, an der ihr nicht gearbeitet habt. Andere hätten bereits die Vorarbeit geleistet – und sie, die Jünger, würden jetzt an dieser Arbeit teilhaben.

Fazit: Es ist nicht wichtig, ob du säst, pflegst oder erntest. Wichtig ist, dass du Teil des Ernte-Teams von Jesus bist.

 

Paul Curtas leitet "God in Work" und ist Autor des Buchs "When God shows up at work". Er leitete über 30 Jahre lang die Vereinigung FCAP, Fellowship of Christian Airline Personnel.