Der Mann mir gegenüber war ein Fremder. Doch sein Angebot klang wie der Auftakt zu einer unmöglichen Geschichte: 10’000 Quadratmeter Land zu einem guten Preis. Ich ahnte nicht, dass der Handschlag zu einer Geschichte führen würde, die vom Fiasko zum Wunder wurde – so, wie ich es in der Pionierphase der Stiftung Wendpunkt mehrmals erlebt habe.
Gegenüber sass ein mir bisher unbekannter Mann und sprach: "Die ABB will sich von Immobilien trennen, ich biete ihnen 10'000 m2 unerschlossenes Land in Untersiggenthal für CHF 250.-/m2 an. Wollen Sie es kaufen?"
In der Pionierphase der Stiftung Wendepunkt www.wende.ch habe ich einiges erlebt. Doch dieses Angebot war für mich als ehemaliger Bauführer eine neue, höchst spannende Herausforderung. Dieses Land wäre doch die Möglichkeit, eine Überbauung mit unserem neuen Haustyp im Holzrahmenbau zu realisieren.
Mein erster Schritt führte mich ins Gebet, um von Gott grünes Licht für dieses Millionenprojekt zu erhalten. Mein Eindruck, mit zwei befreundeten Architekten 28 Reiheneinfamilienhäuser zu bauen, wurde auch vom Stiftungsrat bestätigt. Der Verkäufer der ABB zeigte sich bereit, eine Reservation von fünf Monaten einzugehen. In kürzester Zeit wurden alle notwendigen Pläne für die Baueingabe erstellt und vier Wochen nach der Eingabe lag bereits die Baubewilligung vor.
Unbeschränkte himmlische Kontokorrentlimite
Der nächste Schritt war die Finanzierung des Baulandes. Der Termin für ein Gespräch beim Verwaltungsrat unserer Hausbank war gesetzt. Wieder führte mein Weg ins Gebet mit Jesus. Ich legte Ihm die Situation vor, dass wir für die geforderten 2.5 Millionen für den Kauf des Baulandes nicht einmal 10% Eigenkapital vorweisen konnten. Nach dieser Gebetszeit ging ich, mit allen notwendigen Unterlagen, zuversichtlich an die Sitzung. Was mir im Nachhinein kein Finanzfachmann glaubte, war eingetreten. Die Bank finanzierte über 90% des unerschlossenen Baulandes.
Reihenhausverkäufe – wie im Himmel so auf Erden
Nach dem Kauf des Baulandes ging es zügig zum Verkauf der Häuser. Zwei erfahrene Immobilienhändler lancierten mit einem Verkaufsdossier und Informationstagen den Verkauf der 28 Häuser. Das Interesse war sehr gross, doch seltsamerweise gab es keinen einzigen Abschluss. Nach sechs Monaten standen die zwei Männer resigniert in meinem Büro, um mir mitzuteilen, dass sie das Mandat zurückgeben.
Der Stiftungsrat wurde verständlicherweise nervös und stellte die Frage: "Wir haben drei Millionen ausgegeben. Hast du von Gott richtig gehört?"
Verunsichert zog ich mich in der Nacht mit dieser Frage ins Gebet zurück: "Herr, habe ich Dich richtig verstanden?" Während meinen Gebeten sah ich auf einmal vom Himmel herab in einem ganz hellen Licht die Überbauung, mit allen 28 Häuser fertig erstellt auf die Erde kommen.
In diesem Moment legten sich vier schwarze Hände auf die vier Häuserreihen. Auf meine Frage, was diese Hände bedeuten, hörte ich: "Hinter diesen Händen stehen: Geiz, Betrug, Neid und Hass." Weiter hörte ich: "Lade die Architekten und Verkäufer auf das Bauland ein und bete um die Befreiung dieser schwarzen Hände!"
In diesem Moment wurde mir bewusst, dass dieser Auftrag die Umsetzung von hebräischem Denken bedeutet. "Worte Gottes hören, glauben, umsetzen und anschliessend verstehen!"
Gebet auf dem Baugelände
So trafen wir uns, fünf Männer, an einem Herbstmorgen um 8.30 Uhr auf dem Gelände. Da standen die Bauprofile und dazwischen weidete eine Herde Kühe. Nachdem ich meinen Freunden das Gesehene und Gehörte erzählte, begann ich im Gebet mit der Freisetzung des gekauften Landes und den Verfehlungen früherer Besitzer und bat Gott um seinen Segen.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns und auf der Heimfahrt, um genau 9.30 Uhr, rief mich ein aufgeregter Verkäufer an: "Das erste Haus ist soeben verkauft worden!"
Nun hatte ich verstanden: Im Vertrauen auf Gott wird das Problem von heute das Wunder von morgen. Nach den jahrlangen Erfahrungen beim Aufbau der Stiftung Wendepunkt und den drei Tochterfirmen ist mir heute das hebräische Denken als Antwort auf das griechische Denken von Verstand und Vernunft vertraut geworden.
Mein Fazit
In wenigen Worten zusammengefasst, beginnt alles mit dem Lesen des Wortes Gottes aus jüdischer Sicht. In Hebräer 11:1 steht: "Es ist aber das Vertrauen eine feste Grundlange dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht!"
Somit habe ich vier Lektionen verinnerlicht:
- Gott steht im Zentrum des Menschen und des Lebens.
- Gott können wir nur durch Vertrauen erkennen.
- Gott sollen wir in allen Aspekten des Lebens kennenlernen.
- Wir praktizieren den Glauben; das Tun folgt dem Wissen.
Hans-Peter Lang ist Pionier und Sozialunternehmer in Buchs AG und war 10 Jahre Leiter des Vereins "Gebet für die Schweiz".
